Wenn Gottes Kinder leiden
„Unser Wunsch ist, mit den Heiligen eine Betrachtung anzustellen über den Trost und die Ermahnungen des Herrn. Wir möchten ihnen ihre Lasten tragen helfen, möchten ihre Wunden verbinden und wenigstens einige von ihren vielen Tränen trocknen.“, schreibt Horatius Bonar über das Ziel seines klassischen Werkes, wie Christen mit Trauer umgehen sollten. Bonar wertet die Heilige Schrift und die Erfahrung der Kirche aus, um aufzuzeigen, dass irdische Bindungen nicht zerbrochen werden, um den Gläubigen Kummer zu bereiten, sondern um sie einer ewigen Beziehung zu Gott näher zu bringen. Gottes Wege sind nicht unsere Wege, aber doch immer dazu bestimmt, zur bleibenden Gerechtigkeit und vollkommenen Segen zu leiten.
Tiefgründig und zeitlos erinnert „Wenn Gottes Kinder leiden“ daran, dass Gott sie nicht im Stich lässt, sondern seinen Kindern Gnade schenkt und ihnen „Freudenöl für Traurigkeit“ (Jesaja 61,3) schenkt. Es ist gleichzeitig ein Aufruf und Hilfsmittel, anderen leidenden Glaubensgeschwistern trostreich beizustehen. So erinnert Bonar daran: „Die zu trösten, welche trauern, heißt … ein Wandeln an Christi Seite, wenn dieser seine Besuche der Barmherzigkeit macht bei den Heiligen auf Erden – ja, es ist ein Mitwirken an dem Wirken des Heiligen Geistes, wenn dieser seine Kirche tröstet in ihren Leiden und Trübsalen."